Jesuiten Refektorium Graz

Revitalisierung des Jesuitenrefektoriums am Rosenhain
Ein Ort mit Geschichte – ein Bauwerk mit Zukunft
Am malerischen Rosenhain in Graz erwacht ein geschichtsträchtiges Baujuwel zu neuem Leben. Vor rund 400 Jahren als barockes Rückzugs- und Empfangsgebäude der Jesuiten errichtet, wurde das Gebäude nach deren Weggang im 18. Jahrhundert unterschiedlich genutzt – zuletzt als Lager. 1984 wurde es durch einen Brand schwer beschädigt.
Übrig blieben nur Außenmauern und das historische Kellergewölbe. Als denkmalgeschützte Ruine dem Verfall preisgegeben, wurde das Refektorium schließlich der Universität Graz zugeordnet.

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Architektur trifft Geschichte 

Mit großer Sensibilität und architektonischem Feingefühl wurde unter der Leitung von lebidris architektur ZT ein umfassendes Konzept für Sanierung und Wiedererrichtung entwickelt: Die historische Substanz wurde bewahrt, eingestürzte Arkaden und Giebelwände in Dämmbeton nachgebildet und ein moderner, zweigeschossiger Dachaufbau  ergänzt.

Die erste Ebene spannt mit Stahlbetonschoten Alt- und Neubau zusammen. Im zweiten Dachgeschoss befindet sich ein ungeteilter Großraum unter mächtigen Leimbindern.

Die Verbindung von Alt und Neu zieht sich wie ein roter Faden durch das Projekt: Massives Mauerwerk trifft auf Dämmbeton – ein Werkstoff, der durch seine strukturelle und ästhetische Qualität eine neue Sprache im historischen Kontext spricht. 

„Das historische Mauerwerk erzählt von seiner Geschichte. Der gegossene Neubau ergänzt es in Haptik, Optik und Mächtigkeit zu einem hellen, Ruhe vermittelnden Bauwerk unter einem gemeinsamen Dach.“ – lebidris architektur ZT  

 

Ein neues Kapitel 

Der Baubeginn erfolgte im März 2023. Das ursprüngliche Kellergewölbe konnte nicht erhalten werden, wurde jedoch durch eine moderne Betonbox ersetzt, die heute Technikräume und Fahrradabstellplätze beherbergt. Auf dem revitalisierten Fundament entstanden ein Hörsaal sowie Seminar- und Arbeitsräume für das Institut für Bewegungswissenschaften, Sport und Gesundheit der Universität Graz. Die Umsetzung erfolgte durch die GBG Graz, mit Baufirma Granit als ausführendem Unternehmen. 

Auch die Baustoffindustrie trug maßgeblich zum Gelingen bei – mit Beteiligung von Liapor, WIG Beton, Holcim-Zement und IHAR Betonvergütung

 

Abschluss & Ausblick 

Im Jahr 2025 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen. Das Ergebnis: Ein lebendiges Zusammenspiel von Vergangenheit und Gegenwart – funktional, ästhetisch und zukunftsweisend.  
Die Revitalisierung des Jesuiten Refektoriums in Graz, einem historischen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, das über Jahrzehnte hinweg als Ruine galt, wird nun im Oktober 2025 fertiggestellt und eröffnet.
Die Universität Graz, die Stadt Graz und die GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH haben gemeinsam daran gearbeitet, das Bauwerk in ein modernes Zentrum für Wissenschaft, Gesundheit und Bewegung umzuwandeln. Das Projekt, das von 2020 bis 2025 durchgeführt wurde, ist ein Beispiel für gelungene Denkmalpflege und nachhaltiges Bauen. 
Das Jesuiten Refektorium war einst Sommerresidenz des Jesuitenordens und später Requisitenlager, bevor es durch einen Brand 1984 schwer beschädigt wurde. Die Revitalisierung umfasste die Erhaltung der denkmalgeschützten Mauern, eine Wiedererrichtung in Dämmbeton, die Integration moderner Gebäudetechnik und die nachhaltige Nutzung des Gebäudes. Eine Geothermieanlage mit 22 Tiefensonden sorgt für Heizung und Kühlung, während Regenwasser gesammelt und in die Rosenhainteiche eingeleitet wird, um deren Austrocknung zu verhindern. 
Das Gebäude bietet nun Platz für das Institut für Bewegungswissenschaften, Sport und Gesundheit der Universität Graz. Es umfasst Büros, Seminarräume, einen Hörsaal und einen Mehrzweckraum. Die Revitalisierung wurde durch zahlreiche Herausforderungen geprägt, darunter ein Gewölbeeinsturz, schwierige Bodenverhältnisse und unerwartete Kostensteigerungen. Dennoch konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden, dank der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten. 
Die Architektur verbindet historische Substanz mit modernen Elementen, wie Dämmbeton und einem neuen Dachstuhl aus Holz. Die Landschaftsarchitektur berücksichtigt den natürlichen Kontext des Gebäudes und integriert es harmonisch in das Naherholungsgebiet Rosenhain. Das Projekt ist ein Leuchtturm für nachhaltige Stadtentwicklung und die Wiederbelebung historischer Bauten.  

Jesuiten Refektorium Graz